Ich habe meine Imkerei Bio-zertifiziert und folge so nachweislich den Regeln der Bio-Verordnung ohne Wenn und Aber. So ist, zusätzlich zu meinem Versprechen, das Einhalten ökologischer Richtlinien unabhängig überprüft und bestätigt worden. Dies war unter anderem möglich, weil ich meine Imkerei vom ersten Tag an mit diesen Regeln in Sicht aufgebaut habe. Eine spätere, nachträgliche Umstellung von konventioneller Bio-Haltung auf eine zertifizierbare, nachhaltige Vorgehensweise ist aufwendig und wohl auch deshalb selten. Betriebsweise, wie die der Bio-Richtlinie, ist mit erhöhten Arbeitsaufwand beim Umgang mit Werkstoffen, Bienen und Produkten, sowie vermehrten Kosten für die eingesetzten Mittel, verbunden.
Für den Honigliebhaber bedeutet die Wahl von Bio-Honig, sich für ein überprüftes Produkt mit höherem Tierschutzniveau und niedrigeren Schadstoffwerten zu entscheiden.
Was heißt eigentlich Bio nach EU VO 834/2007 für einen Imker? Für mich konkret waren die folgenden Punkte am wichtigsten:
- Keine Verstümmelung der Tiere und in der Imkerei speziell der Königinnen ist erlaubt.
- Die Betriebsmittel müssen nach Bio-Richtlinien zugelassen sein. Hierzu gehört auch, dass die Farbe, mit der Bienenhäuser gestrichen werden, frei von schädlichen Stoffen ist.
- Die Bienenhäuser müssen aus natürlichen Materialien hergestellt sein, kein Styropor oder Plastik.
- Medikamente zur Behandlung von Bienen sind begrenzt. So können zur Varroa Behandlung nur biologische Säuren wie Ameisen- und Oxalsäaure und keine Pestizide verwendet werden. Dies ist besonders wichtig, da sich Rückstände von Pestiziden im Wachs ansammeln und auch nachgewiesen werden können.
- Das Handeln in der Imkerei wird dokumentiert und ist somit transparent und nachverfolgbar. Dies gilt auch für den Honig von der Wabe bis ins Glas. Die Anforderungen an Belegsammlung und Bestandslisten gehen jedoch nicht signifikant über die für eine ordentliche Imkerei notwendigen hinaus.
DE-ÖKO-039 Deutsche Landwirtschaft